Long COVID-News
Wir recherchieren und veröffentlichen aktuelle, qualitätsgesicherte Informationen zum Stand der Forschung und zu Therapie- und Rehabilitationsmöglichkeiten beim Long COVID-Syndrom.
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Bei Long COVID-Patient*innen mit PEM geht die geringere körperliche Belastbarkeit einher mit Auffälligkeiten in der Struktur der Skelettmuskulatur. Dies entdeckten Forschende der Universität Amsterdam. Hauptmerkmale einer PEM sind demnach lokale und systemische Stoffwechselstörungen, eine schwere belastungsbedingte Muskelerkrankung sowie das Eindringen von amyloidhaltigen Ablagerungen in die Skelettmuskulatur. Für die Studie wurden vor und nach maximalen Belastungstests Blut- und Skelettmuskelbiopsien von 25 Patient*innen mit diagnostizierter PEM bei Long COVID untersucht.
zum ArtikelSymptome wie Atemnot, Herz-Kreislauf-Beschwerden und kognitive oder psychische Beeinträchtigungen scheinen relativ stark mit dem Rauchen verbunden zu sein. Dies fand ein internationales Forschungsteam heraus, das hierfür die PubMed/MEDLINE-Datenbank mit den Schlüsselwörtern „Rauchen“, „Long COVID“ und „Post-Acute COVID“ durchsuchte. Obwohl der Zusammenhang zwischen Rauchen und einer Beeinträchtigung der oberen Atemwege hingegen weniger sicher zu sein scheint, unterstützen die identifizierten Daten die Empfehlung einer Raucherentwöhnung als Instrument zur Long-COVID-Prävention.
zum ArtikelDer Rückgang des IQ bei Long COVID-Patient*innen konnte mit 6 Punkten beziffert werden – so das Ergebnis einer britischen Studie (der durchschnittliche IQ liegt bei 100). Positiv ist jedoch, dass sich die geistigen Fähigkeiten nach einer Erholung von Long COVID wieder verbesserten. Auch Impfungen hatten leicht positive Auswirkungen.
Die REACT-Studie („Real-Time Assessment of Community Transmission“) erforschte zwischen Mai 2020 und März 2022 die Ausbreitung von SARS-CoV-2-Infektionen bei über 3 Millionen Erwachsenen. 112.964 Personen – die Hälfte mit einer vorangegangener Coronainfektion – nahmen an Tests auf der Internetplattform „Cognitron“ teil. Diese umfassten acht kognitive Fähigkeiten. Die Störungen bei den Long COVID-Patient*innen betrafen vor allem das Gedächtnis, das abstrakte Denken und die Exekutivfunktionen (planende Fähigkeiten).
In einem neuen Verfahren der Magnetresonanztomographie (MRT) konnten Veränderungen an der Mikrostruktur des Gehirns beobachtet werden. Das Ausmaß der Veränderung hing mit dem Schweregrad der ursächlichen COVID-19-Erkankung zusammen. Entdeckt wurden dabei symptomspezifische Netzwerke im Gehirn, die mit Einschränkungen wie etwa Konzentrations- und Riechstörungen oder Fatigue im Zusammenhang stehen.
weiterlesenEin internationales Forscherteam unter der Leitung der Universität Zürich fand Veränderungen in Blutserumproteinen von Long COVID-Betroffenen, die die Aktivität des sogenannten Komplementsystems betreffen. Dieses ist Teil der körpereigenen Immunabwehr. Weiterhin identifizierten sie Marker für Entzündungen und Gefäßschäden. Eine Reihe von Expert*innen halten die Studienergebnisse bezüglich einer möglichen Diagnostik für sehr relevant. Aktuell ist es jedoch noch zu früh zu beurteilen, ob sich hieraus auch neue therapeutische Konzepte ergeben.
weiterlesenEine internationale Studie unter Leitung der Universität Göteborg liefert neue Erkenntnisse in Bezug auf neurologische Long COVID-Symptome. Im untersuchten Blutplasma sowie der Hirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) von 25 Betroffenen fanden die Forschenden keine Biomarker für eine Immunaktivierung oder Schädigungen des Zentralnervensystems. Sie verglichen dazu die Proben von Patient*innen mit neurokognitivem Long COVID mit denen gesunder Teilnehmenden. Die Autor*innen der Studie schlussfolgern, dass neurokognitives Long COVID nicht auf eine anhaltende Virusvervielfältigung oder eine Restentzündung des Zentralnervensystems zurückzuführen ist. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Symptome eine Folge von Ereignissen während der akuten COVID-19-Infektion sind.
zum ArtikelEine schwedische Arbeitsgruppe aus Göteborg bestätigt frühere Studienergebnisse: Laut ihrer Beobachtungsstudie mit fast 590.000 Personen lässt sich durch eine COVID-19-Impfung die Wahrscheinlichkeit für eine Long COVID-Erkrankung deutlich senken. Das Risiko für die Entwicklung von Long COVID-Symptomen war um 58% geringer als bei nicht geimpften Personen. Dabei nahm die Wirksamkeit des Impfstoffs mit jeder weiteren Dosis zu. Ihr Fazit lautet: „Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Bedeutung einer vollständigen Grundimmunisierung gegen COVID-19, nicht nur um das Risiko einer schweren akuten SARS-CoV-2-Infektion zu verringern, sondern auch um die Belastung der Bevölkerung durch COVID-19-Folgeerkrankungen zu reduzieren“.
zum ArtikelForschenden der Yale School of Medicine in New Haven sowie der Icahn School of Medicine am New Yorker Mount Sinai-Krankenhaus ist es gelungen, Merkmale im Immunsystem Long COVID-Erkrankter zu identifizieren, die künftig als Biomarker fungieren könnten. Das Immunsystem von Patient*innen mit einem postakuten Infektionssyndrom reagierte anders als das von Personen ohne COVID-19-Spätfolgen oder ohne vormalige Coronainfektion. Das Wissenschaftsteam erklärt dies mit einem Fortdauern von SARS-CoV-2 oder Virusresten, die das Immunsystem weiterhin aktivieren.
weiterlesenBritische Forschende fanden heraus, dass Patient*innen mit erhöhten Konzentrationen der Proteine Fibrinogen und D-Dimer während der Akuterkrankung später häufiger von Long COVID-Symptomen wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen betroffen waren. Bei Fibrinogen handelt es sich um einen wichtigen Blutgerinnungsfaktor, D-Dimer wiederum entstehen bei der Auflösung von Blutgerinnseln.
weiterlesenForscher*innen und Kliniker*innen aus Skandinavien, die sich im „Oslo Chronic Fatigue Consortium“ zusammengeschlossen haben, diskutieren einen alternativen Umgang mit dem chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS). Die Autor*innen beschreiben in ihrem Artikel, der im September 2023 im Scandinavian Journal of Primary Health Care veröffentlicht wurde, wie Patient*innen bei ihrer Rückkehr zum Alltagsleben unterstützt werden können.
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