Long COVID-News

Wir recherchieren und veröffentlichen aktuelle, qualitätsgesicherte Informationen zum Stand der Forschung und zu Therapie- und Rehabilitationsmöglichkeiten beim Long COVID-Syndrom.

Therapie

Ein Team um Dena Zeraatkar von der McMaster University in Hamilton Ontario überprüfte im Rahmen des „Living Systematic Review“ Studien zu Therapieansätzen bei Long COVID. Im Rahmen der weltweiten Datenbankrecherche konnten lediglich bei drei Therapieansätzen signifikante Verbesserungen der Long COVID-Symptome nachgewiesen werden. Dabei handelt es sich um die kognitive Verhaltenstherapie Fit after COVID, die achtwöchige Onlinereha REGAIN sowie ein aerobes Ausdauertraining im Rahmen einer sechswöchigen Rehamaßnahme.

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Therapie

Carmen Scheibenbogen, Leiterin der Immundefekt-Ambulanz an der Berliner Charité berichtete beim 3. Long COVID Kongress über laufende Therapiestudien in Deutschland. Große Hoffnung werde auf Medikamente gesetzt, die antikörperproduzierende B-Zellen angreifen und zerstören – beispielsweise Inebilizumab. Auch das Herzinsuffizienzmedikament Vericiguat könnte therapeutisch erfolgversprechend eingesetzt werden. Des Weiteren werde untersucht, ob die hyperbare Sauerstofftherapie signifikant zu einer Verbesserung der Long COVID-Symptome führen kann.

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Therapie

Kann Paxlovid doch Vorteile für einige Menschen mit Long COVID haben?

Eine randomisierte US-amerikanische Studie aus 2024 fand keine Hinweise auf die positive Wirkung einer 15-tägigen Behandlung mit Nirmatrelvir-Ritonavir (Paxlovid) bei Long COVID. Nun veröffentlichten an Long COVID erkrankte Forschende („Patient-Led Research Collaborative“) unterschiedliche Erfahrungen mit dem Medikament. 5 von 13 Patient*innen, die Paxlovid über 7,5 bis 30 Tage eingenommen hatten, berichteten von nachhaltigen Verbesserungen der Symptome. Die Autorenschaft vermutet, dass diese Unterschiede auf die unterschiedlichen Ausprägungen (Phänotypen) der Krankheit zurückzuführen seien. Ein Ansatz sollte ihnen zufolge sein, die Wirksamkeit anhand dieser Phänotypen in zukünftigen Studien weiter zu testen.

Zur Studie: https://www.nature.com/articles/s43856-024-00668-8

Therapie

Erste positive Ergebnisse der TRIBAL-Studie zu individuell-trainingsbasierter Therapie

Das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin untersucht in Kooperation mit dem S.P.O.R.T. Institut in Overath, ob und wie sich Long COVID-Symptome durch eine individuell-trainingsbasierte Behandlungsmethode reduzieren lassen. Erste Ergebnisse zeigen, dass körperliche Aktivität ein wesentlicher Bestandteil in der Therapie von Long Covid-Patient*innen sein sollte. Wissenschaftlich fundierte Daten zur Erklärung der Zusammenhänge fehlen derzeit noch, doch bisherige Trainingsdaten ließen erkenne, dass sich Symptome wie Fatigue bei Männern und Frauen verbessern lassen – unabhängig davon, wann die Therapie startete. Es sei nie zu früh oder zu spät, mit einer Therapie zu beginnen.

Mehr dazu unter: https://www.deutschlandfunk.de/tribal-studie-erste-resultate-100.html

Therapie

Der im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) entwickelte Therapie-Kompass soll Ärzt*innen bei der Behandlung von zwölf häufigen Long COVID-Symptomen unterstützen. Dazu zählen etwa Autoimmunerkrankungen, Depressionen, Hypertonie (Bluthochdruck) oder Schlafstörungen. Empfohlen werden verschreibungspflichtige Medikamente, die im Rahmen ihrer bestehenden Zulassungen (In-Label-Use) verordnet werden können. Die Kosten für die Arzneimittel werden von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.

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Therapie

Die Ergebnisse der klinischen Phase-II-Studie mit dem Wirkstoff BC 007 zeigen keine überlegene Wirksamkeit gegenüber einem Placebo. Dies berichtet die Berlin Cures GmbH, die die randomisierte doppelblinde Studie „BLOC“ unter anderem gemeinsam mit der Augenklinik des Universitätsklinikums Erlangen durchführte.

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Therapie

Vergütung für Behandlung bei Long COVID geregelt

Ende 2023 wurden mit der Long COVID-Richtlinie konkrete Versorgungspfade beschrieben,
um den Betroffenen eine Ärzte-Odyssee durch das Gesundheitssystem zu ersparen. Nun
wurde in einem nächsten Schritt über die vertragsärztliche Vergütung für
Behandlungsplanung und -koordination entschieden. Damit ist genau festgelegt, welche
Leistungen Ärzt*innen ab 1.1.2025 abrechnen können. Umfasst werden damit
Behandlungen bei Patientinnen und Patienten mit Long COVID oder Post Vac-Symptomen,
aber auch ähnlichen Erkrankungen wie ME /CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/
Chronic Fatigue Syndrom).

Mehr unter https://www.g-ba.de/presse/pressemitteilungen-meldungen/1226/

Therapie

Therapie bei ME/CFS: Wirkstoff Cyclophosphamid zeigt positive Auswirkungen auf die Lebensqualität

In einer sechsjährigen Nachbeobachtungsstudie aus Norwegen konnte bei in einer Untergruppe von Patient*innen mit ME/CFS, denen der Wirkstoff Cyclophosphamid intravenös verabreicht wurde, eine positive Veränderung der subjektiv wahrgenommenen Lebensqualität festgestellt werden. Obwohl über keine ernsthaften Nebenwirkungen berichtet wurde, sollte ME/CFS-Patient*innen Cyclophosphamid jedoch außerhalb klinischer Studien nicht verabreicht werden. Das Medikament wirkt zytotoxisch (also zellschädigend) und birgt etwa die Gefahr einer Unfruchtbarkeit. Vielmehr sollten diese Daten helfen, die Krankheitsmechanismen von ME/CFS besser zu verstehen und eine gezielte und weniger toxische Immunbehandlung zu suchen.

Zur Studie: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0307484

Therapie

Waldbad-Intervention lindert Symptome bei Long COVID

In Japan gehört das „Waldbaden“ – auf Japanisch Shinrin Yoku – mittlerweile zum Teil der nationalen Gesundheitsfürsorge. Nun hat eine Pilotstudie an der Universität Hildesheim die Machbarkeit einer zweiwöchigen Audio- und Achtsamkeits-basierten Waldbad-Intervention und deren Auswirkungen auf bestehende Long COVID-Symptome untersucht. Ihr Ergebnis: Die Gesamtsymptome und Müdigkeit nahmen ab, während sich das Wohlbefinden steigerte. Die Teilnehmenden konnten zudem Strategien zur Stressbewältigung immer besser anwenden.

Zur Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2212657024000412

Therapie

Long COVID-Therapie: Blockade des Sternganglions zeigt positive Wirkung

Forschende der University of Alaska in Anchorage, USA, veröffentlichten Ergebnisse einer kurzfristigen Blockade des Sternganglions (Ganglion stellatum) mittels Lokalanästhesie. Dieser Nervenknoten seitlich des ersten Brustwirbels überträgt Nervensignale an Kopf, Hals, Arme und einen Teil der oberen Brust. Eine Blockade erhöht unter anderem den Blutfluss des Gehirns. Die untersuchten Patient*innen berichteten von weniger Müdigkeit sowie gemilderten Symptomen; etwa einer verbesserten geistigen und körperlichen Aktivität, verringerten Gedächtnisproblemen, Konzentrationsstörungen, Schlafproblemen, Angstzuständen und Depressionen.

Zur Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1566070224000493

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