Long COVID-News

Wir recherchieren und veröffentlichen aktuelle, qualitätsgesicherte Informationen zum Stand der Forschung und zu Therapie- und Rehabilitationsmöglichkeiten beim Long COVID-Syndrom.

Forschung

Beobachtet wurde eine Linderung von Post COVID-Symptomen nach der Einnahme einer Kombination aus Cholesterinsenkern und Medikamenten gegen Bluthochdruck – und zwar sowohl bei Post COVID-Betroffenen als auch bei Patient*innen mit Post-Vac-Syndrom. Ausgangspunkt dieser Forschungsergebnisse war die Annahme, dass Veränderungen im Fettstoffwechsel sowie eine langanhaltende Fehlsteuerung des Blutdrucks teilweise für Post-COVID-19-Symptome und langwierige Impfnachwirkungen verantwortlich sein könnten.

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Therapie

Studienergebnissen der University of California San Diego zufolge verbessert das Medikament Ivabradin Symptome des posturalen orthostatischen Tachykardie-Syndroms, auch als POTS bekannt. Die komplexe Erkrankung zählt zu den Long COVID- und Post-Vac-Symptomen. Es beeinflusst das autonome Nervensystem des Körpers und verursacht eine hohe Herzfrequenz, insbesondere im Stehen. Weitere Symptome können Schwäche, Zittern, „Gehirnnebel“ oder Müdigkeit sein.

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Forschung

Eine Studie aus den Niederlanden bestätigt die Vermutung, dass Immunglobulin-G-Antikörper (IgG) eine Rolle bei der Entstehung von Long COVID spielt. Dazu injizierten die Forschenden IgG-Antikörper aus dem Blut von 34 Long-COVID-Patient*innen in das Bauchfell von gesunden Mäusen. Dies führte zu einer erhöhten Berührungs- und Hitzeempfindlichkeit sowie – in einer weiteren Gruppe – zum Rückgang von Bewegungen.

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Forschung

Eine breit angelegte Studie der Universitätsmedizin Halle ermittelte Faktoren, die einen Einfluss auf die Entstehung von Post COVID haben. Demnach ist das Risiko für Post COVID-Symptome niedriger nach einer Omikron-Infektion, wenn man eine Infektion bereits gut überstanden hat sowie nach einer vierten Impfung (bei einer Omikron-Infektion).

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Therapie

Eine Wirksamkeit des Virustatikums Nirmatrelvir in Kombination mit Ritonavir konnte bei Long COVID nicht bestätigt werden. Das Medikament ist als Paxlovid bekannt und zur Behandlung einer akuten COVID-19-Erkrankung zugelassen. Im Rahmen einer klinischen Studie der Stanford Universität in Palo Alto, Kalifornien, erholten sich die behandelten Patient*innen im Vergleich zu der Kontrollgruppe, die ein Placebo erhielten, nicht schneller.

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Forschung

SARS-CoV-2-Antigene im Blut und in Darmbiopsie von Long COVID-Betroffenen entdeckt

Forschende an der Universität von Kalifornien in San Francisco haben bei 5 Prozent von 171 untersuchten Patient*innen mit Long COVID-Symptomen noch 14 Monate nach ihrer akuten Infektion SARS-CoV-2-Antigene in ihrem Blut nachgewiesen. Auf der Suche nach dem Ursprung der Virusantigene ergaben PET-Untersuchungen (Positronen-Emissions-Tomografien), dass die Virus-infizierten Zellen insbesondere in der Lunge, dem Rückenmark und im Darm verblieben. Eine Darmbiopsie bei 5 Patient*innen bestätigte vorhandene Virus-RNA für die Bildung der Spike-Proteine. Die Studien-Ergebnisse untermauern die Hypothese, dass dies ursächlich für Long COVID-Symptome ist. Für einen Beweis sind weitere Studien notwendig.

Zur Studie: https://www.thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099(24)00211-1/fulltext

Forschung

Vergleich der Langzeitwirkung einer Covid-19-Infektion mit Delta- oder Omikron-Virusvariante

Forschende des Deutschen Pandemie-Kohorten-Netzwerks verglichen die Auswirkungen einer Corona-Infektion auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität von zwei Patientengruppen. Drei Monate nach der Erstinfektion konnte kein Unterschied zwischen den Personen festgestellt werden, die sich mit der Delta- oder aber der Omikron-Virusvariante infiziert hatten.

Zur Studie: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38700656/

Therapie

Moskauer Studie: Medikament Meldonium zeigte Wirksamkeit beim chronischem Erschöpfungssyndrom

Wissenschaftler*innen am Forschungszentrum für Neurologie in Moskau, Russland, haben die Wirksamkeit von Meldonium nachgewiesen. Dieses in Deutschland nicht zugelassene Medikament wird in baltischen Staaten und Russland bei Angina Pectoris und Herzerkrankungen eingesetzt. In dem prospektiven, randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Studienansatz zeigte sich bei Gabe des Medikaments eine Verbesserung des kognitiven Status – und damit eine Verringerung der Symptome. Die Forschenden konnten dies mit funktionellen Magnetresonanztomographie-Untersuchungen (fMRT) im Aufgaben- und Ruhezustand beobachten. Es sind nun weitere Studien erforderlich um abzuschätzen, ob die Einnahme des Präparats sinnvoll und sicher ist.

Zur Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0753332223015214#ab0020

Versorgung

Long/Post COVID-Ambulanzen in Göttingen und Hannover

An der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wurden neue Anlaufstellen für Long COVID-Betroffene eingerichtet. Ziel ist es, den Betroffenen eine möglichst zeitnahe, strukturierte und interdisziplinäre Behandlung zu ermöglichen, wenn der Bedarf über die haus- und fachärztliche Versorgung hinausgeht. Das Angebot richtet sich primär an Menschen, die von anhaltender Arbeits- beziehungsweise Schulunfähigkeit oder von schwerwiegender chronischer Erschöpfung betroffen sind. Im Anschluss an die einjährige Modellphase werden die Erfahrungen und Bedarfe gesichtet und eine eventuelle Verstetigung der Angebote geprüft.

Mehr Informationen: https://www.umg.eu/news-detail/news-detail/detail/news/long-post-covid-ambulanzen-an-mhh-und-umg-eingerichtet-haus-und-fachaerzte-stellen-vordiagnose-und-u/

Beratung

Nordrhein-Westfalen startet telefonisches Beratungsangebot für Betroffene von Long- und Post COVID, Post-Vac-Syndrom und ME/CFS

Ab 1. Juli 2024 werden Betroffene und ihre Angehörigen zu sozialrechtlichen Themen wie Rente, Pflege und Leistungen der Krankenversicherung beraten werden. Die Hotline steht auch Arbeitgebenden zur Verfügung, die sich über Unterstützungsangebote informieren möchten. Eine medizinische Beratung erfolgt hierbei nicht. Die Berater*innen sind montags bis freitags in der Zeit von 10.00 bis 14.00 Uhr unter der Telefonnummer 0800 238 1000 erreichbar.

Link: https://www.land.nrw/pressemitteilung/nordrhein-westfalen-startet-telefonisches-beratungsangebot-fuer-betroffene-von

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