
Long COVID-News
Wir recherchieren und veröffentlichen aktuelle, qualitätsgesicherte Informationen zum Stand der Forschung und zu Therapie- und Rehabilitationsmöglichkeiten beim Long COVID-Syndrom.
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Erste positive Ergebnisse der TRIBAL-Studie zu individuell-trainingsbasierter Therapie
Das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin untersucht in Kooperation mit dem S.P.O.R.T. Institut in Overath, ob und wie sich Long COVID-Symptome durch eine individuell-trainingsbasierte Behandlungsmethode reduzieren lassen. Erste Ergebnisse zeigen, dass körperliche Aktivität ein wesentlicher Bestandteil in der Therapie von Long Covid-Patient*innen sein sollte. Wissenschaftlich fundierte Daten zur Erklärung der Zusammenhänge fehlen derzeit noch, doch bisherige Trainingsdaten ließen erkenne, dass sich Symptome wie Fatigue bei Männern und Frauen verbessern lassen – unabhängig davon, wann die Therapie startete. Es sei nie zu früh oder zu spät, mit einer Therapie zu beginnen.
Mehr dazu unter: https://www.deutschlandfunk.de/tribal-studie-erste-resultate-100.html
Impfungen vor und nach einer SARS-CoV-2-Infektion können das Risiko für Long COVID senken
Forschende aus Hongkong haben mittels einer Metaanalyse herausgefunden, dass zwei Impfungen vor sowie eine nach einer COVID-Infektion vor Post COVID schützen können. Vorangehende Impfungen helfen, dass Viruspartikel in der Akutphase eliminiert werden können, sodass keine Entzündungen oder Autoimmunreaktionen angestoßen werden. Eine Vakzinierung nach der Infektion könnte dazu führen, proinflammatorische Zytokine zu verringern oder das adaptive Immunsystem so zu aktivieren, dass Viren effektiver entfernt werden.
Zur Studie: https://www.journalofinfection.com/article/S0163-4453(24)00293-7/fulltext
Aktueller Forschungsstand bei Post COVID und Long COVID
Sinem Koc-Günel und Maria Vehreschild vom Universitätsklinikum Frankfurt geben einen Überblick zu aktuellen Forschungserkenntnissen: Laut ihren Ausführungen wird das Post/Long COVID-Syndrom durch eine Kombination verschiedener krankhafter Veränderungen und Mechanismen verursacht: virale Persistenz und Reaktivierung, Autoimmunreaktionen, Veränderungen der Mikrobiota, vaskuläre Dysfunktionen und metabolische Veränderungen. Diese Mechanismen können mehrere Organsysteme betreffen, was die diagnostischen und therapeutischen Anforderungen erhöht. Auch wenn die krankhaften Prozesse noch nicht vollständig verstanden sind, gibt es mittlerweile vielversprechende Einblicke in die Hypothesen zur Entstehung des Long COVID-Syndroms, aus denen erste Ansatzpunkte für gezielte Therapieoptionen abgeleitet werden können. Die Autorinnen benennen darüber hinaus derzeitige pharmakologische Ansätze mit Off-Label-Therapien.
Fachtagung Long und Post COVID, Post-Vac und ME/CFS in Nordrhein-Westfalen
Das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) und das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW (MAGS NRW) wollen mit der Veranstaltung den Status Quo der medizinischen Versorgung dieser Krankheitsbilder in NRW betrachten. In den Blick genommen werden Versorgungsengpässe, aber auch Lösungsansätze und Unterstützungsmöglichkeiten im Versorgungssystem.
- Teil 1: Die Versorgung im Fokus – am Mittwoch, 19.03.2025, 15:00 – 18:00 Uhr
- Teil 2: Angebote für Betroffene – am Donnerstag, 27.03.2025, 10:00 – 12:00 Uhr
Rückfragen und Anmeldung unter E-Mail corona@lzg.nrw.de sowie über die zentrale Telefonnummer 0234 91535-1003. Oder Sie nutzen folgenden Link: https://www.lzg.nrw.de/service/veranstaltungen/250319_Covid/index.html
Sozialgericht Heilbronn genehmigt Verletztenrente bei Post COVID wegen anerkannter Berufskrankheit
In seiner Entscheidung vom 12.12.2024 (Az.: S 2 U 426/24) hat das Sozialgericht die Unfallkasse Baden-Württemberg zur Zahlung einer Verletztenrente verurteilt. Der erkrankte Krankenpfleger hatte auf Anerkennung einer Verletztenrente aufgrund Berufskrankheit geklagt. Das Gericht führt aus, dass sich die Beklagte nicht pauschal auf einen derzeit noch fehlenden medizinischen Erkenntnisstand zurückziehen könne, sondern für die Bewertung der Folgen einer COVID-19 Erkrankung sowohl die S 1-Leitlinie zu Long/Post-Covid der AWMF (Stand 2024) sowie die unfallversicherungsrechtliche Literatur berücksichtigen müsse. Hierin wurden bereits Erfahrungssätze zur MdE-Bewertung beim Vorliegen eines Post-COVID-Syndroms veröffentlicht.
Studie zu möglicher Fatigue-Therapie in Magdeburg
In der Studie an der Otto-von-Guericke-Universität sollen die subjektiv empfundene Fatigue mit objektiv gemessenen Fatigue-Parametern bei Long COVID-bedingter Fatigue in Beziehung gesetzt und das Potenzial einer nicht-invasiven Hirnstimulation (NIHS) als therapeutische Option untersucht werden. Damit sollen Therapieoptionen für an Fatigue leidenden Patienten entwickelt, sowie ein Ansatz zu einer wirksamen Behandlung in der eigenen Häuslichkeit etabliert werden, so dass eine deutlich höhere Anzahl an Patienten zukünftig hiervon profitieren kann. Interessierte melde sich bei Magdalena Mischke unter magdalena.mischke@med.ovgu.de.
Mehr unter: https://forschung-sachsen-anhalt.de/project/frontale-transkranielle-gleichstromstimulation-25933
Studie zu Ausdauertraining bei Post COVID an der Universitätsmedizin Magdeburg
Die Studie untersucht, ob regelmäßiges Ausdauertraining einen Nutzen für Patientinnen und Patienten mit Post COVID bringt. Im Rahmen der Studie sollen drei Fragen beantwortet werden: Wird die Lebensqualität durch regelmäßiges Ausdauertraining verbessert? Sind Betroffene dadurch weniger erschöpft? Und welche Art von Training ist besonders vorteilhaft? Teilnehmer*innen der Studie werden über einen Zeitraum von drei Monaten gebeten, eigenständig ein vorgegebenes Training durchzuführen und dieses in einem Trainingstagebuch festzuhalten. Interessierte melden sich unter praeventionsambulanz@med.ovgu.de.
Mehr unter: https://www.med.ovgu.de/Presse/Presse/Pressemitteilungen
Studie zur Entstehung und Entwicklung bei ME/CFS an der Charité in Berlin
Das Forschungsprojekt VADYS-ME untersucht, wie Gefäßprobleme und Durchblutungsstörungen bei Patient*innen mit ME/CFS Symptome wie extreme Erschöpfung und Konzentrationsprobleme auslösen könnten. Ziel ist es, die Ursachen und Mechanismen der Erkrankung besser zu verstehen und neue Ansätze für Diagnose und Therapie zu entwickeln. Das Projekt wird von der Berliner Charité in Kooperation mit der Technischen Universität München durchgeführt. Interessierte melden sich für weitere Informationen sowie zur Studienteilnahme unter vadys-me@charite.de
Mehr unter: https://cfc.charite.de/weitere_forschung/vadys_me
Studie zur Vereinfachung des Reha-Antrags am Uniklinikum Würzburg
Auf der telemedizinischen Plattform www.poscor.de können sich Long COVID-Betroffene registrieren, die App „POSCOR“ via Tablet/Smartphone herunterladen und den digital vereinfachten Reha-Antrag ausfüllen. Die App bietet Unterstützung durch entspannungsfördernde Übungen, Ernährungsrezepte sowie Wissensvermittlung, beispielsweise zu Pacing im Alltag. Im Rahmen der Studie wird die Zufriedenheit mit der telemedizinischen Unterstützung bei den Patient*innen vor und nach der Reha systematisch erfasst und analysiert. Interessierte melden sich bei Heike Saftenberger und Sarah Niedermeier unter E-Mail: poscor@ukw.de
Mehr unter: https://www.ukw.de/forschung-psychiatrie/drittmittelprojekte/rehawissenschaften-poscor/
Der im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) entwickelte Therapie-Kompass soll Ärzt*innen bei der Behandlung von zwölf häufigen Long COVID-Symptomen unterstützen. Dazu zählen etwa Autoimmunerkrankungen, Depressionen, Hypertonie (Bluthochdruck) oder Schlafstörungen. Empfohlen werden verschreibungspflichtige Medikamente, die im Rahmen ihrer bestehenden Zulassungen (In-Label-Use) verordnet werden können. Die Kosten für die Arzneimittel werden von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.
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