Therapie-Kompass empfiehlt Medikamente zur Behandlung von Long COVID-Symptomen
Der im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) entwickelte Therapie-Kompass soll Ärzt*innen bei der Behandlung von zwölf häufigen Long COVID-Symptomen unterstützen. Dazu zählen etwa Autoimmunerkrankungen, Depressionen, Hypertonie (Bluthochdruck) oder Schlafstörungen. Empfohlen werden verschreibungspflichtige Medikamente, die im Rahmen ihrer bestehenden Zulassungen (In-Label-Use) verordnet werden können. Die Kosten für die Arzneimittel werden von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.
Die „Expertengruppe Long COVID Off-Label-Use“ des BfArM betont, dass dieser erfahrungsbasierte Therapie-Kompass keinen Ersatz für die evidenzbasierten Empfehlungen zum sogenannten Off-Label-Use bei der Long COVID-Behandlung darstellt. Weil es nach wie vor keine zugelassenen Arzneimittel zur expliziten Behandlung von Long COVID gibt, sollen künftig zusätzlich Medikamente zum Einsatz kommen, die Symptome lindern könnten – für die jedoch von den Zulassungsbehörden keine Genehmigungen erteilt wurden. Die Expertengruppe schreibt dazu: „Ein solcher Einsatz ist grundsätzlich möglich. Die Entscheidung darüber, ob ein Arzneimittel im Einzelfall auch in einer Indikation angewendet werden soll, für die es nicht zugelassen ist, treffen Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Therapiefreiheit.“
Die Expertengruppe hat den Auftrag, die wissenschaftlichen Erkenntnisse für verschiedene Medikamente und Wirkstoffe zu beurteilen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Betablocker, Statine, Metformin und weitere Medikamente. Aktuell wird für jeden einzelnen potenziell geeigneten Wirkstoff geprüft, ob eine Empfehlung zum Off-Label-Use bei der spezifischen Behandlung von Long COVID ausgesprochen werden kann.
Veröffentlichung des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM): https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Zulassung/Zulassungsrelevante-Themen/Expertengruppe-Long-COVID-Off-Label-Use/_node.html#therapiekompass
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