Post-Vac-Syndrom wird zunehmend erforscht
Wie andere Impfstoffe, können auch Vakzine, die auf das Coronavirus abzielen, bei manchen Menschen Nebenwirkungen hervorrufen. Zu den Symptomen können anhaltende Kopfschmerzen, starke Müdigkeit sowie abnormale Herzfrequenz und Blutdruck gehören. Sie treten Stunden, Tage oder Wochen nach der Impfung auf und sind teils schwer in einen ursächlichen Zusammenhang zu bringen.
In einem Artikel des Fachmagazins Science beschrieben, fanden Wissenschaftler*innen auf der Suche nach den Ursachen dieser Symptome zunehmend Übereinstimmungen mit bereits erforschten Erkrankungen. Bei einer Folgeerscheinung handelt es sich um die Small-Fiber-Neuropathie (SFN), eine Erkrankung des peripheren Nervensystems. Durch Nervenschäden kann sie zu Kribbeln, stromschlagähnlichen Empfindungen, brennenden Schmerzen und Durchblutungsstörungen führen.
Beim zweiten, beschriebenen Krankheitsbild handelt es sich um das sogenannte posturale orthostatische Tachykardiesyndrom (POTS). Zu den Symptomen zählen etwa Muskelschwäche, Schwankungen der Herzfrequenz und des Blutdrucks, Müdigkeit und „Gehirnnebel“.
Eine mögliche Ursache dieser Vielzahl an Symptomen sei eine Überreaktion des Immunsystems auf das (für die Impfung veränderte) SARS-CoV-2-Spike-Protein, welches bei einigen COVID-19-Impfstoffen zur Bildung schützender Antikörper genutzt wird.
Bernhard Schieffer, Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internationale Intensivmedizin am Universitätsklinikum Marburg, hat inzwischen ein experimentelles Behandlungsschema entwickelt, um Betroffenen mit Post-Vac-Syndrom zu helfen. Dieses habe sich seiner Meinung nach in einer (unveröffentlichten) Studie mit acht Long COVID-Patient*innen und acht Personen mit Post-Vac-Syndrom als vielversprechend erwiesen. Schieffer und Kolleg*innen hoffen, hierzu eine klinische Studie mit 500 Betroffenen starten zu können, die unter Long COVID- oder Post-Vac-Symptomen leiden.
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