Macht ein genetischer Risikofaktor anfälliger für Long COVID?
Ein internationales Team um Vilma Lammi vom Institut für molekulare Medizin in Helsinki hat einen genetischen Risikofaktor für Long COVID identifiziert. Diese Entdeckung liefert neue Hinweise auf die genbiologischen Mechanismen einer Long COVID-Erkrankung. Damit könnte erklärt werden, weshalb bestimmte Menschen anfälliger für langwierige Spätfolgen der Infektion sind als andere – und zwar unabhängig von der Schwere des COVID-19-Verlaufs.
In der Metastudie mit Daten aus 16 Ländern wurde das Erbgut von 6.450 Long COVID-Betroffenen mit dem von knapp 1,1 Millionen Personen verglichen, die nie an COVID-19 erkrankt waren oder eine SARS-CoV-2-Infektion ohne Spätfolgen überstanden. Die Forschenden fanden heraus, dass in der Gruppe der Betroffenen in einem Abschnitt der DNA auf dem sechsten Chromosom bestimmte Sequenzvarianten häufiger vorhanden sind als in der Kontrollgruppe. Die identifizierten DNA-Abschnitte befinden sich in der Nähe des FOXP4-Gens, welches für die Funktion von Lungenbläschen sowie für Immunreaktionen der Lunge relevant ist.
Die Erkenntnisse zeigen, dass es einen genetisch bedingten Risikofaktor gibt, der seine Träger anfälliger für Long COVID machen kann. Die Autoren der Studie sprechen von einem 1,6-fach erhöhten Risiko. Bereits in einer übergeordneten Hauptstudie wurde dieses Gen als Risikofaktor für schwere COVID-19-Verläufe identifiziert.
Weiterführende Informationen:
https://www.scinexx.de/news/medizin/risiko-genvariante-fuer-long-covid-identifiziert/
Zur Studie:
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.06.29.23292056v1
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