Politik

Initiativen zur Verbesserung der Long COVID-Versorgung beschlossen

Karl Lauterbach – © BMG / Thomas Ecke

Dies verkündete Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im Rahmen des sogenannten „Runden Tisches Long COVID“, zu dem das Bundesgesundheitsministerium am 12. September 2023 eingeladen hatte.

Dabei geht es unter anderem um die Verordnung von Arzneimitteln, die eigentlich für die Behandlung anderer Krankheiten und für anderweitige Anwendungsgebiete entwickelt wurden. Diese sollen im sogenannten „Off-Label-Use“ auch bei Long COVID-Betroffenen verordnet werden können. In Studien fanden Forschende heraus, dass diese auch geeignet sind, einige Symptome von Long COVID zu lindern, beispielsweise Schlafstörungen oder Kreislaufprobleme. Eine Kommission beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) soll nun bis Jahresende eine Liste mit entsprechenden Medikamenten erarbeiten. Dazu sagte Bundesgesundheitsminister Lauterbach: „Manche Medikamente können danach Leiden lindern, obwohl sie nicht speziell für diese Erkrankung entwickelt wurden. Deshalb lassen wir eine Fachgruppe eine Liste mit möglichen Medikationen für Patientinnen und Patienten erarbeiten, die an den Spätfolgen von Corona leiden. Die Therapie von Long-COVID-Erkrankten soll nicht an Formalien scheitern. Wir müssen flexibel und entschlossen reagieren, um diese Daueraufgabe zu lösen.“

Der Runde Tisch wurde im Zuge der BMG-Initiative Long COVID ins Leben gerufen. Diese beinhaltet auch eine Website (www.bmg-longcovid.de) mit Hilfsangeboten, Informationen zum aktuellen Forschungsstand sowie Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Long COVID. Zusätzlich wurde ein Service-Telefon für Betroffene eingerichtet.

An dem Treffen hatten mehr als 70 Gäste teilgenommen, darunter Vertreterinnen und Vertreter aus der Versorgung, aus Wissenschaft und Forschung, Politik, der pharmazeutischen Industrie, von Fachgesellschaften sowie von Betroffenenverbänden. Ziel war es, sich über Lösungsmöglichkeiten für eine bessere Versorgung von Long COVID-Erkrankten auszutauschen.

Nach dem Treffen kündigte Lauterbach an, in den anstehenden Haushaltsverhandlungen noch einmal zu versuchen, weitere 60 Millionen Euro für die Long COVID-Forschung zu erhalten. Er wiederholte zudem sein Vorhaben, das Medizinforschungsgesetz dahingehend zu ändern, dass Universitäten schneller mit Studien zu Long COVID starten können.

Weiterführende Informationen:

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/runder-tisch-beraet-zur-versorgung-von-long-covid-erkrankten-pm-12-09-23.html

https://www.deutschlandfunk.de/lauterbach-will-forschung-zu-long-covid-staerker-foerdern-100.html

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