Behandlungserfolge beim posturalen orthostatischen Tachykardie-Syndrom (POTS) durch die Gabe des Herzmedikaments Ivabradin
Studienergebnissen der University of California San Diego zufolge verbessert das Medikament Ivabradin Symptome des posturalen orthostatischen Tachykardie-Syndroms, auch als POTS bekannt. Die komplexe Erkrankung zählt zu den Long COVID- und Post-Vac-Symptomen. Es beeinflusst das autonome Nervensystem des Körpers und verursacht eine hohe Herzfrequenz, insbesondere im Stehen. Weitere Symptome können Schwäche, Zittern, „Gehirnnebel“ oder Müdigkeit sein.
Die in San Diego durchgeführte und im Februar 2021 veröffentlichte Studie verwendete ein randomisiertes, doppelblindes und placebokontrolliertes Crossover-Design. Die Forschenden beobachteten, wie sich das ansonsten bei Herzinsuffizienz verwendete Medikament auf 22 Patient*innen auswirkt, die an POTS leiden.
Einen Monat nach Einnahme des Medikaments erlebten die Studienteilnehmer*innen eine Verringerung der Herzfrequenz, eine Verbesserung ihrer Symptome sowie ihrer allgemeinen Lebensqualität. „Vor der Studie lebten diese Patienten mit erhöhten Herzfrequenzen zwischen 100 und 115 Schlägen pro Minute im Stehen“, sagte Pam Taub, Erstautorin der Studie. „Nachdem sie einen Monat lang zweimal täglich Ivabradin eingenommen hatten, sank die Herzfrequenz im Stehen im Vergleich zur Placebo-Gruppe deutlich auf rund 77 Schläge pro Minute. Die Teilnehmenden berichteten auch von einer verbesserten Lebensqualität.“
Angesichts der Ähnlichkeiten von Symptomen bei POTS und einer akuten COVID-19-Infektion werfe dies laut Jonathan Hsu, Kardiologe an der University of California San Diego, die Frage auf, ob eine Therapie mit Ivabradin auch Patient*innen mit COVID-19 helfen könne. Um dies zu klären, seien weitere Forschungsprojekte notwendig.
Zur Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0735109720381316?via%3Dihub
Mehr zu POTS: https://www.long-covid-plattform.de/post-vac-syndrom-wird-zunehmend-erforscht
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